Die Bundesregierung hat 26 Maßnahmen veröffentlicht, die dazu beitragen sollen Deutschland zu einem führenden Standort für nachhaltige Finanzen zu machen. Welche Konkretisierungen hier fehlen und warum dies nicht ausreicht, um das Potential der Finanzbranche als Befähigerin des sozial-ökologischen Wandels in Deutschland und Europa vollumfänglich zu nutzen, könnt ihr in meinen Standpunkt in Absolut Impact lesen.
Nur durch Transparenz und effiziente politische Rahmensetzung können wir die sozial-ökologische Transformation schaffen. Mit Blick auf die Sustainable Finance-Strategie der Bundesregierung müssen wir ernüchtert feststellen, dass diese zwei Grundlagen fehlen. Grundsätzlich ist die Frage zu stellen, ob sich bezüglich der 26 vagen Maßnahmen überhaupt von einem wegweisenden strategischen Ansatz sprechen lässt? Hier muss dringend nachgelegt werden, um die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Finanzstandortes zu sichern.
Dies habe ich auch in meinem Standpunkt in Absolut Impact beleuchtet. Hier findet ihr hier eine kurze Übersicht zu weiteren wissenswerten Punkten und Details zu den 26 Maßnahmen der Bundesregierung.
Woran mangelt es konkret? Die Zeitschiene und Ziele bleiben vage, inhaltlich fehlen Impulse für die Transformation und die meisten Ansätze bleiben an vielen Stellen hinter bereits angelaufenen Initiativen des Marktes zurück.
Besonders im Bereich der Berichterstattung braucht es eine Kehrtwende:
- Finanzielle Kennzahlen sollten gemeinsam und integriert mit Nachhaltigkeitsrisiken berichtet werden – vorausschauend und im Sinne der doppelten Wesentlichkeit.
- Dies gilt umso mehr mit Blick auf die Effizienz anstehender Regulierung, denn viele Unternehmen bereiten sich bereits auf eine solche integrierte Berichterstattung vor.
Auch in puncto neue Regelungen im Bereich der Corporate Governance, sprich die Leistung von Leitungsgremien in Unternehmen auch an der Nachhaltigkeitswirkung ihres Unternehmens zu messen, ist die Strategie nicht fortschrittlich ausgerichtet:
- Die Bundesregierung möchte lediglich auf europäischer Ebene darauf hinwirken, die Nachhaltigkeitsexpertise in Leitungsgremien zu stärken. Dass dies zu den notwendigen Änderungen in der Unternehmenssteuerung führt, bleibt zu bezweifeln.
Zudem vermeidet der Bund selbst eine klare Zusage, mit gutem Beispiel voranzugehen:
- Es gibt keine Festlegung eines Klimaziels für die Haushalte von Bund und Ländern, wie es vom Sustainable-Finance-Beirat der Bundesregierung empfohlen wurde.
- Am bisherigen Nachhaltigkeitskonzept für die Kapitalanlagen des Bundes wird festgehalten. Dieses schließt allerdings lediglich Investitionen in Kernenergie aus, nicht in Gas oder Öl und wirkt ohne Klimaziel unzureichend transformativ.
Die Außenwirtschaftsförderung erfährt keine Anpassung von Kredit- und Exportgarantien des Bundes, die mit dem Pariser Klimaabkommen kompatibel wären.
Weitere Infos findet ihr hier:
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